Verwaiste Eltern

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren!

Geschwisterkinder trauern

Stirbt ein Kind, stirbt ein Teil der Familie. Jedes Mitglied leidet. Auch die Geschwisterkinder.

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Kinder trauern, im Gegensatz zu Erwachsenen punktuell - in plötzlich auftretenden heftigen Schüben. Danach scheint wieder alles gut. Doch dem ist oft nicht so. Eltern müssen viel Geduld aufbringen. Manchmal ist die Trauerreaktion für Erwachsenen nicht sichtbar, da das Kind anfangs so ist wie „immer“, was nicht heißt, es ist nicht traurig.
Aggressionen, die oft auftauchen können, oft ein halbes Jahr später, werden nicht in Zusammenhang mit dem Todesfall gebracht. Somit ist ein Kind oft unverstanden und allein. Die Trauer kann sich in Aggressionen, heftigen Wut- und Zornausbrüchen äußern.

Kinder und Jugendliche leben in der Gegenwart. Sie verharren nicht in dem Trauergefühl, wenn gerade Spaß oder Ausgelassenheit im Vordergrund stehen. Sie können „switschen“, hinein- und hinausschlüpfen aus dem Trauerprozess. Ebenso werden unterschiedliche Gefühle gleichzeitig oder im raschen Wechsel erlebt.
Der Trauerrhythmus
ist wilder, sprunghafter, rascher. Sowohl in Träumen als auch in den Vorstellungen und Tagträumen können sich Sehnsüchte nach dem Verstorbenen zeigen. Schlussendlich können Jugendliche und Kinder Verhaltensweisen oder Eigenschaften, also bestimmte Gesten des Verstorbenen oder die Art zu sprechen, annehmen. Hier drückt sich die Sehnsucht nach dem Verstorbenen, etwas von ihm festzuhalten, aus.

Kinder und Jugendlichen direkt nach einem Todesfall bereits Miteinbeziehen!

  • möchten sie nochmal den Verstorbenen sehen, ein Kreuzzeichen auf die Stirn machen, streicheln, die Hand halten, einen Kuss geben (die Kinder entscheiden selbst ob und wann sie in das Zimmer gehen möchten)
  • wie soll die Trauerfeier sein
  • den Sarg bemalen
  • welche Kleidung ziehen wir dem Verstorbenen an
  • Kerze verzieren
  • Blumen aussuchen
  • welche Musik wird gespielt
  • werden Luftballons fliegen
  • möchten wir etwas mit auf die Reise geben (Zeichnung, Kuscheltier, Kettchen, Brief, Fotos, ...)

Kinder brauchen in dieser Zeit

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  • vertraute Bezugspersonen
  • die Situation altersgerecht erklären
  • feste Rituale (zu Bett gehen)
  • viel Zuwendung
  • ehrliche Gefühle
  • darüber sprechen dürfen
  • keine Geheimnisse
  • alle Gedanken und Reaktionen der Kinder zulassen
  • etwas Basteln und zum Grab bringen (vielleicht eine Schatzkiste platzieren, in die jeder etwas reinlegen kann)

Jugendliche brauchen in dieser Zeit

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  • in alles miteinbezogen werden
  • Gesprächspartner (Erwachsene und Gleichaltrige)
  • neutralen Raum wo sie sich Gedanken machen dürfen über Gefühle, Tod, Trauer, Abschied, Trennung, Suizidgedanken (hier Kontakt mit einer Beratungsstelle aufnehmen!)