Einige schwere Herzfehlbildungen sind zu Beginn relativ einfache Primärdefekte. Während der Fötus im Verlauf der Schwangerschaft wächst und sich entwickelt, können diese zu schwerwiegenden sekundären Schäden an Teilen des Herzens, der Gefäße oder der Lunge führen, die einen Einfluss auf die postnatale Prognose und Behandlungsmöglichkeiten haben können.
So kann zum Beispiel eine äußerst verengte oder blockierte Klappe krankhafte Veränderungen an den Blutfluss- und Blutdruckverhältnissen auslösen. Da das Herz sich noch in der Entwicklung befindet, können solche Beeinträchtigungen sein normales Wachstum im Uterus verzögern und letztlich zu einer unterentwickelten Herzkammer oder, im schlimmsten Fall, zu Herzversagen führen. Häufig treten schwerwiegende Probleme erst nach der Geburt auf, da die Hämodynamik in Herz und Gefäßen des Fetusses sich von jenen außerhalb des Uterus unterscheidet. Zu diesem Zeitpunkt ist dann jedoch oft eine univentrikuläre palliative Operation die einzige Möglichkeit, die bleibt, wenn eine der beiden Herzkammern schon verloren ist und ein Kreislauf mit zwei funktionierenden Herzkammern (biventrikulärer Kreislauf) nicht mehr erhalten werden kann.
Während der letzten zehn Jahre gab es vermehrt Versuche, ein derart unerwünschtes Ergebnis durch vorgeburtliche Herzoperationen oder -interventionen zu verhindern. Im Zuge dessen wurden sehr kleine Endoskope, Kanülen-Systeme und verfeinerte bildgebende Methoden entwickelt. So wurden fetale Erkrankungen zunehmend der Behandlung zugänglich.