Wenn Eltern die Diagnose erhalten, dass ihr Kind einen angeborenen Herzfehler hat, müssen sie sich damit auf verschiedenen Ebenen auseinandersetzen: als individuelle Personen, als Paar und als Familie. Beide Elternteile müssen die Neuigkeit emotional verarbeiten, um sie akzeptieren zu können. Dabei sollte man nicht vergessen, dass der Partner das selbe emotionale Trauma durchlebt wie man selbst – und dass die Art, diesen Schock zu verarbeiten, sehr unterschiedlich sein kann. So kann es passieren, dass ein Elternteil vom anderen seelischen Beistand fordert, ohne zu merken, dass der andere selbst noch gar nicht so weit ist, diesen überhaupt gewähren zu können.
Kein Mensch verkraftet ein solches Trauma gleich schnell oder gleich gut.
Es ist also ganz normal, wenn ein Partner dafür länger braucht als der andere. Die Zeit, die vergehen kann, bis alles verarbeitet und akzeptiert wurde, hängt gleichermaßen von der inneren Verfassung einer Person ab wie auch von äußeren Faktoren, z. B. dem Zeitpunkt der Diagnose (während der Schwangerschaft, nach der Geburt oder zu einem späteren Zeitpunkt), Operationsbedarf, zukünftigen Behandlungsplänen und Genesungsaussichten. Auch individuelle Merkmale beider Elternteile wie z.B. Alter, Bildung, Religion und Persönlichkeit spielen eine große Rolle. Wie jemand reagieren wird, wenn er erfährt, dass sein eigenes Kind einen angeborenen Herzfehler hat, lässt sich daher kaum vorhersagen.